Oliver Drechsel konzertiert in Haus Eller

Hammerflügel

Tafelklaviere

Kielinstrumente

Pianos

Sammlung Dohr
Pianomuseum Haus Eller
Historische Tasteninstrumente

Fortepianos

Square Pianos

Harpsichords

Pianos

© 1998-2024 by
Christoph Dohr

aktualisiert
Montag, 08.01.2024 8:58

I088

vor 1940 | Nagels Klavinett Adolph Nagel (Hannover) o.Nr.

Nagels Klavinett Nagels Klavinett
Nagels Klavinett Nagels Klavinett
Nagels Klavinett Nagels Klavinett
Nagels Klavinett

 

Instrumentenbeschreibung: Für leichten Transport ausgelegtes, kleindimensioniertes, aber relativ klangstarkes Hausmusikinstrument mit "innovativer" Klangerzeugung. Die Einordnung unter "Kielinstrumente" erfolgt hilfsweise aufgrund des Klangergebnisses. Vielleicht steht dieses Instrument in Zusammenhang mit den (verlegerischen) Aktivitäten zur "Jugendmusikbewegung" von Alfred Grensser, dem damaligen Eigentümer von "Adolph Nagel/Hannover".

  • auf Notenhalterleiste montierte Plakette: "Nagels Klavinett / Adolph Nagel/Hannover"; keine Seriennummer.
  • Breite: xx cm
  • Höhe (Korpus inkl. Deckel, ohne die [4] Beine, diese verschollen; die Beine konnten zu Aufbewahrungs- und Transportzwecken links innen in die Korpuswand geschraubt werden [!]): x cm
  • Tiefe: xx cm
  • Umfang: C–f3 = 4 1/2 Oktaven
  • Untertastenbelag Kunststoff weiß, Obertasten schwarz; Tastenlage nicht plan, sondern leicht nach hinten gekippt.
  • "Schallloch" im Resonanzboden ohne Rosette im Bereich des Bassbezugs.
  • [1 klingendes] Register: 8', nicht schaltbar; [1] Effektregister: Schieber in Schlüsselblende, unterhalb des Schlüsselloches: verändert den Abstand zwischen Zupfmechanismus und Saite; genaue Funktion noch ungeklärt; Wirkung vergleichbar mit Piano- oder Nasalzug.
  • Mechanik: Eine ansonsten unbekannte, wohl für dieses Produkt (von wem?) erfundene, federbasierte "oberschlägige" (d.h., es wird abwärts gezupft!) Zupfmechanik, die einen kielinstrumentenähnlichen Klang erzeugt. Den "Kiel" bildet ein Stück Federdraht; die Mechanik befindet sich auf der Unterseite jeder Taste; unterhalb der jeweiligen Taste befindet sich auch der Saitenanzupfpunkt; einen "Springer" im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Der Mechanik-Block (Tastatur mit der unter ihr angebrachten Mechanik vergleichbar der Mechanik-EInheit eines Stöcker-Konzertflügels) lässt sich bei Bedarf leicht anheben: Links und rechts der Klaviatur sind kleine Griffe angebracht; der Mechanikblock ist hinten links und rechts in den Korpuswänden drehend eingeachst.
  • sehr einfache, extrem verkürzte Mensur; hinterstimmig (sog. "Zitherwirbel"; Anhangsteg unterhalb der Tastatur).
  • zweigeteilter, abschließbarer Deckel (Schlüssel verschollen); beim öffnen vorderes Deckelteil nach innen (!) klappend. Zur Instrumentenwartung (Stimmung etc.) lässt sich der Deckel mittels eines auf der rechten Innenkorpusseite befindlichen, von hölzernen Karteikästen der Zeit her bekannten Feststellers weit aufstellen. Ansonsten bildet der vordere Deckelteil das Notenpult.

Voreigentümer: Erwerb März 2015 über ebay für die Sammlung Dohr.

Literatur: keine; zu "Adolph Nagel" (stark redigierte und gekürzte übernahme aus Wikipedia): "Die 1819 von Carl Bachmann in Hannover gegründete Musikalienhandlung mit angegliederter Leihanstalt, Notendruckerei und Musikinstrumentenhandel wurde 1835 von (Georg Wilhelm) Adolph Nagel (1800–1873) als „Hofmusikalienhandlung Adolph Nagel“ übernommen. Die Musikalienhandlung ging ab 1898/1899 durch verschiedene Hände und wurde 1913 von dem Musikalienhändler Alfred Grensser (1884–1950) gekauft. Dieser nahm 1927 mit Nagels Musik-Archiv (Verlag Adolph Nagel) eine verlegerische Tätigkeit auf. Er stellte die Reihe in den Dienst der Jugendbewegung. Nach der vollständigen Zerstörung des Betriebs 1943 siedelte Grensser 1944 nach Celle über."